Quelle: www.dav-community.de, dort unter Forum:
Tourenberichte
Tutzinger Hütte Sylvester
30.12.2006 - 03.01.2007
Ein traumhaft schönes Jahr ging zu Ende
1. Tag - 30.12.2006:
Zur Hütte
Aufstehen, Rucksäcke fertig packen, einladen und
Frühstück einkaufen, dann ging es auf die Autobahn. Hier
war Krapfen-Frühstück und Kaffee angesagt. Auf der B 472
nach Benediktbeuern empfing uns die verschneite Bergkulisse mit dem
Blick in die Benediktenwand. Nachdem wir am
Parkplatz in Benediktbeuern angekommen sind, wurde das Gepäck
aufgenommen und dann waren wir schon auf dem Weg. Wir hatten
genügend Zeit und somit ja auch keine Eile. Ich gehe immer den
Weg über die Kohlstattalm und den Eibelsbach. Auf der
Kohlstattalm lag bereits eine "dicke" geschlossene Schneedecke. Am
Eibelsbach faszinierte uns das Eisspiel im Wasser, die Natur machte
da wundersame Eisfiguren.Jetzt war langsam Eile angesagt, weil es
spätestens in einer Stunde dunkel wurde und wir noch durch den
Serpentinenanstieg im Wald mussten. In Der Dämmerung kamen wir
dann an der Hütte an.
Unser Zimmer beziehen, umziehen und Abendessen, Dann konnten wir
bis zum schlafen gehen noch spielen.
2. Tag - 31.12.2006: Die Benediktenwand ruft und Sylvester
Uns stand ein sehr schöner und warmer "Sommertag" bevor. Nach
dem Frühstück richteten wir uns eine kleine Brotzeit her
und dann ging es los. Auf dem halben Weg zum 1. Sattel konnten wir
schon das gesamte Alpenvorland überblicken. Vom Staffelsee
über den Ammersee, Starnberger See bis München. Der
Schneebedeckte Weg war gut ausgetreten, so das er kein Problem
darstellte. Zwischen dem 1. und 2. Sattel musste man etwas
aufpassen, weil der Schnee gerne wegrutschte, aber auch das wurde
gemeistert. Dann kam das 1. Stahlseil. Von da aus konnte man
bereits zum Großglockner und ins Rofan sehen. Es ging
zügig nach oben und den Kindern gefiel es in dieser
Schneewelt. Ein Tourengeher erzählte uns, das er uns in dem
Bereich von den Achselköpfen aus gesehen hatte und einen
Steinbock knapp über uns. Der Steinbock war aber für uns
durch die Latschen nicht sichtbar. So ging es recht schnell bis zum
Gipfelkreuz der Benediktenwand (1801 m). Es war zwar recht windig
aber sehr schön. Wir hatten trotz der
etwas trüben Luft eine ausgezeichnete Fernsicht.Auch war der
Berg nicht zu sehr bevölkert. Nach fast einer Stunde Pause
machten wir uns über den Westgrat an den Abstieg. Es war ein
traumhaft schöner Tag und der richtige Abschluss für ein
erfolgreiches Jahr 2006.
2 Tage lang haben 4 Personen an dem Sylvesterbuffet
hingeschnippelt, dekoriert, angemacht und gewürzt. Der
Hüttenwirt Hans, Konditormeister vom Beruf, hat die Rundbrote
selber gebacken und dekoriert, Kuchen gebacken und diverse
Nachspeisen angemacht. Zum Auftakt gab es noch Schweinebraten und
Kasseler.
Und dann begann der Run auf das Buffet.Was
in 2 Tagen liebevoll angerichtet wurde, wurde in 1 Stunde gnadenlos
vernichtet. Selbst die Nachspeisen hatten nur eine sehr kurze
Lebenserwartung.
An allen Tischen wurde gezockt, als ginge es ums Leben und so war
die Zeit bis Mitternacht sehr kurz. Eine halbe Stunde vor
Mitternacht gingen wir auf die ostseitige Schulter und hatten einen
tollen Blick ins Alpenvorland - von München bis fast nach
Landsberg. Es war ein faszinierendes Lichterspiel.
Nach dem Feuerwerk noch zwei Stunden Spielen, dann gingen wir ins
Bett.
3. Tag - 01.01.2007: Ein Regentag zum Ausruhen
Nachdem die gestrige Nacht doch sehr lang wurde, war heute
ausschlafen angesagt. Hans und Toni waren uns da nicht böse,
sie kamen erst so um bis zu 6:00 Uhr zum schlafen. Draußen
regnete es und so vertrieben wir uns die Zeit mit spielen, "Phase
10", "Rummy" und "Mensch ärgere dich nicht". Am späten
Nachmittag, der Regen hat aufgehört, es wurde wieder
kälter, hat es Elke und mich wieder hinausgetrieben. Wir
gingen auf den Ostanstieg bis zum 1. Sattel, die Wolken rissen
langsam auf und gaben den Blick auf die umliegenden Berge frei.
Auf dem Rückweg ging es durch den
Tiefschnee zur Hütte. In den Mulden versank man schnell mal
bis zu den Hüften im Schnee. Als wir auf der Hütte
ankamen, war auch schon der Hunger da und Hans machte uns ein gutes
Abendessen. Dann war wieder spielen bis in die Nacht angesagt und
Hans begleitete uns auf seiner Zither.
Es war eine fast sternenklare Nacht, Vollmond und der Frost kam
zurück.
4. Tag - 02.01.2007: Im Schnee noch mal auf die
Benediktenwand
In der Nacht kamen die Wolken zurück und brachten den
ersehnten Schnee. 20 cm sind da schon gefallen und es schneite
weiter. Dazu kam der kalte Wind aus dem Nordwesten. Felix wollte
nur eine Schneeballschlacht machen, den Rest trieb es aufs
Gipfelkreuz. So wie das alte Jahr aufhörte, sollte das Neue
beginnen. Tobi ging auf dem Westanstieg vor und spurte uns den Weg.
Als erstes ging es zum Gipfelkreuz von dem kleinen Hausberg
(1464m). Von da aus konnte man schön auf die verschneite
Hütte sehen. Dann ging es weiter Richtung Beniwand bis zum
Wegkreuz nach Kochel. Durch Schneewehen war der Weg teilweise kaum
zu erkennen. Von dem Wegkreuz an bis zum Gipfelkreuz der Benewand
ging ich voraus. Im Schnee waren dann doch noch fast eine 3/4
Stunde bis zum Gipfel. Am Gipfel war recht wenig Schnee, alles
verweht. Es war wolkig, sehr windig und kalt. Am Gipfelkreuz setzte
sich der Raureif fest - nicht nur am Kreuz, auch an uns.
Wir mussten wieder runter, weil es bald Abend wurde. Auf der
Hütte wurde gegessen und dann kamen vom Hans die großen
Spiele. Dart und Tischkegeln. Da auf der Hütte wenig los war,
konnte auch das Personal mitspielen - hatten es sich auch verdient.
So ging der letzte Abend sehr schnell vorbei.
5. Tag - 03.01.2007: Der Heimweg - es fiel uns schwer
Der letzte Tag, ausschlafen, in Ruhe frühstücken und die
Rucksäcke packen. Felix wollte noch eine Portion leckeren
Kaiserschmarren. Nach ein paar Witzen mit der Hüttencrew kam
der Abschied, es fiel echt schwer.
Von gestern auf heute hatte es noch mal fast 10 cm Neuschnee
gegeben und so ging es in diese schöne verschneite Bergwelt
hinaus. Auf den Serpentinen im Wald hatten wir das Kluksen eines
Birkhuhnes gehört. Durch das Tauwetter und Regen am Montag
waren auf den Wegen unter dem Schnee spiegelblanke Eisplatten. Je
tiefer wir kamen, um so weniger Schnee lag da und am Parkplatz war
es nur noch grün.
Zum Abschied zeigten uns die Berge ein paar traumhaftschöne
Wolkenspiele mit stimmungsvollen Lichtspielen.
Wenn ihr dazu alle Fotos sehen wollt, dann geht auf: Tutzinger Hütte Sylvester 2006 -
2007
Viel Spaß
LG Walter