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Veranstaltungsberichte

Sportklettersteigkurs 2008

Bericht Sportklettersteigkurs vom 28. bis 29.06.08
mit Adelheid und Renate

Am Samstag Vormittag trafen wir uns alle am Funpark Crazy Eddy, in der Nähe von Ilz und direkt am Inn, bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Jeder war gut gelaunt und freute sich, an diesem Kurs teilnehmen zu können. Nach einer kurzen Vorstellrunde wurden wir von Adelheid in das Progamm des nun beginnenden Kurses eingeweiht. Durch ihre ruhige und freundliche Art räumte sie die ersten Bedenken einiger Teilnehmer, verheißt doch der Name Crazy Eddy einiges an Spannung, aus dem Weg. Außerdem haben wir ja noch die Renate, die auch den letzten noch gut unterstützen kann.


Am Einstieg geht es senkrecht hoch!

Gestärkt nach einem kühlen Getränk ging es los mit dem Anlegen der Klettersteigausrüstung. Bereits nach einem kurzen Aufstieg erreichten wir die Einstiegsstelle, die jedem den gehörigen Respekt vor Crazy Eddy verschafft. Der Einstieg beginnt mit einer D-Stelle, einer ca. 5 m hohen Wand ohne größere Trittmöglichkeiten. Adelheid demonstrierte im Vorstieg gleich einer der wichtigsten Techniken, nämlich das Zwischensichern mit Hilfe einer Bandschlinge. So kann man sich in heiklen Situationen Kraft sparen und in Ruhe die beiden Sicherungskarabiner des Klettersteigsets umhängen. Jeder versuchte sich mit dieser Technik an dieser Wand und wurde anschließend abgeseilt, um es ein zweites Mal zu probieren. Nun folgten weitere D- und B-Stellen, an denen jeder sein Können unter Beweis stellte. Nach einer ca. 15-minütigen Gehstrecke standen wir vor der Seilbrücke, die relativ kühn über eine kleine Schlucht führt. Den Blick zum Inntal zugewandt, konnte von dort jeder die schöne Aussicht genießen und seine ersten Versuche im Seiltanzen probieren. Danach wurde es erst so richtig interessant, als wir alle von Adelheid über eine ca. 45 m hohe Wand abgeseilt wurden; für einige das erste Mal. Wer dann noch Lust hatte, konnte sich an den Spinnen (zwei Spinnennetzförmige Gliederkettengeflechte) austoben. Nach reichlich Sonne und viel Flüssigkeitsverlust konnten wir uns im Funpark wieder mit einem zischenden Radler auftanken. Am frühen Abend fuhren wir dann zu unserem Quartier nach Umhausen ins Ötztal. Dort erwartete uns eine schöne Pension und die lang ersehnte Dusche, bevor wir den ausgezeichneten Gasthof "Andreas Hofer" aufsuchten, um uns zu stärken. Bei traumhaftem Sommerwetter und nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir den Jubiläums-Klettersteig am Lehner Wasserfall in der Nähe von Längenfeld an. Nach einem ca. 20-minütigen Anstieg durch schönen Mischwald und an alten Mühlen vorbei, erreichten wir den Einstieg, der gleich einmal über eine Steilstufe senkrecht angelegt ist. Bewusst sind die Einstiege bei Sportklettersteigen schwierig angelegt, damit gleich zu Beginn die "Spreu vom Weizen" getrennt wird und weniger erfahrene Klettersteigler nicht verleitet werden, sich weiter oben am Steig zu überfordern. Ziemlich kühn, aber mit guten Steighilfen geht es nach oben, den wunderschönen Wasserfall immer im Blickfeld. Angenehm kühlend spürt man immer wieder die Wassertropfen auf der Haut, die vom Wasserfall zum Klettersteig geschickt werden. Nach einem kleinen Überhang und einer Wandquerung sieht man dann bald die Ausstiegsstelle, die entweder über eine überhängende Leiter (E) oder eine leichtere Variante erklommen werden kann. Die zwei fitesten in unserer Gruppe trauen sich die schwierige Variante zu, mit dem Wasserfall 100 m unter dem Rücken! Oben angelangt und nach einer kleinen Pause, übten wir das Nachsichern eines Klettersteigpartners im Klettersteig mit einem Halbseil. Das ist besonders wichtig, wenn der Partner nicht mehr bei Kräften ist und sich nicht mehr selbständig den Klettersteig nach oben bewegen kann. Nach einem halbstündigen Abstieg erreichten wir schon wieder den Parkplatz, wo unsere Autos bereits warteten.

 


Der Wasserfall kühlt. Das macht Spass.

Im rettenden Schatten eines Straßencafes kühlten wir uns mit kalten Getränken und Eis, sodass für den Großteil der Gruppe klar war, den knackigsten Sportklettersteig in der ötztal-Region zu erklimmen. Dass Sportklettersteiggehen anstrengend sein kann, erfuhren Roland und Isabel, die sich entschlossen, den schönen Tag dann lieber mit dem Cabrio fortzusetzten. Während Rosi und Erich sich entschlossen, sich lieber in der erfrischenden ötz abzukühlen und uns von unten zuzusehen, war für den Rest der Gruppe ein zweiter, gleich unten vom ötztal aus beginnender Klettersteig, der Reinhard Schiestl Klettersteig dran. Er überwindet eine 200 m hohe, absolut senkrechte Burgsteinwand aus griffigem Urgestein und zählt zu den Klassikern Tirols. Extrem ausgesetzt geht es von Anfang an so richtig zur Sache und erfordert einiges an Armkraft. Gott sei Dank hat uns Adelheid am Vortag das Zwischensichern beigebracht, was an besonders steilen Passagen, die viel Kraft kosten, von Vorteil sein kann. So viel Luft hatte ich noch nie unter den Füßen! Etwas beruhigend wirkte die Animationsmusik, die aus dem nahegelegenen Erlebnisbad heraufschallte. So gaben wir zu "Biene Maja" an diesem extrem exponierten Klettersteig unser Bestes. Nach und nach gewöhnt man sich an die Ausgesetztheit und gewinnt Vertrauen ins Seil und die Tritthilfen, die ausreichend vorhanden waren. Immer wieder mussten wir kurze überhängende Passagen überwinden und konnten den atemberaubenden Blick ins ötztal und deren Berge genießen. Nach 1 1/2 Stunden war der Spuk vorbei und wir konnten glücklich und zufrieden auf dem Hochplateau die Nachmittagssonne genießen. Alle wieder versammelt, kühlten wir uns mit einem wohltuenden Radler und erzählten von den vielen schönen Eindrücken, die wir in diesem Klettersteigkurs gewonnen haben. Ein herzliches Dankeschön an Adelheid und Renate, die den Teilnehmern wieder einen rundum gelungenen und lehrreichen Kurs beschert haben! Eure nette und freundliche Art sowie die lockere Atmosphäre in der Gruppe sind Garant dafür, dass jede Unternehmung mit euch zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Andreas

 


Da sitzen sie nach der Anstrengzng, glücklich und froh